Goodbye Giphy? 7 Gründe, warum nicht nur Boomer GIFs vermissen würden (2024)

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Von: Felicitas Breschendorf

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Goodbye Giphy? 7 Gründe, warum nicht nur Boomer GIFs vermissen würden (1)

GIFs könnten bald Vergangenheit sein. Offenbar niemand will die GIF-Datenbank Giphy kaufen, weil GIFs etwas für Boomer sind, wie die Seite behauptet. Unsere Autorin sieht das anders.

MEINUNG

Das Ende des GIFs ist nah – und nicht nur Boomer sind traurig deswegen. Giphy, die Onlinedatenbank so ziemlich aller GIFs, steht vor dem Aus. Giphy gehört seit 2020 zu Meta, dem Unternehmen, zu dem Facebook gehört und das auch schon Instagram und WhatsApp geschluckt hat. Die britische Wettbewerbsbehörde hat jetzt eine Ausweitung der Monopol-Stellung gewittert. Sie zwingt Meta dazu, Giphy wieder zu verkaufen, wie die österreichische Zeitung Der Standard berichtet. Das Problem: Es findet sich keine Käufer:in.

Warum will Giphy niemand? „GIFs sind als Inhaltsform aus der Mode gekommen, da vor allem jüngere Nutzer GIFs als ‚für Boomer‘ und als ‚cringe‘ bezeichnen“, vermutet Giphy in einem öffentlichen Statement. Ich bin 26 Jahre alt, also irgendwo zwischen Millennials und Gen Z, und behaupte, dass das Quatsch ist. Auch Gen Z und Millennials sind GIF-Liebhaber:innen und würden die witzigen Bewegtbilder ganz schön vermissen.

1. Memes are not dead – sie sind überall!

Das erste GIF entstand laut dem Standard im Jahr 1989. GIFs sind bewegte Bilder und die gab es schon vor dem Internet. In den 2010er-Jahren wurde das GIF beliebt, wie der Standard berichtet. Seit 2013 gibt es Giphy. Neben der GIF-Sammlung stellt das Unternehmen sozialen Netzwerken eine Suchmaschine für GIFs bereit. Sollte sich keine Käufer:in für Giphy finden, können wir GIFs also nicht weiter über WhatsApp, Instagram oder Facebook verwenden. Auf TikTok gibt es keine GIF-Funktion, aber heißt das wirklich, dass Gen Z kein Bock auf GIFs hat?

Die Meme-Kultur ist noch lange nicht tot. Lustige Memes haben selbst im Ukraine-Krieg eine Rolle gespielt. Auf Instagram gibt es ganze Seiten, die sich den kleinen Bild-Text-Bausteinen widmen. Nicht selten werden dabei animierte Memes, also GIFs verwendet. Auf der Seite @alman_memes2.0 werden etwa Klischees über das Deutschsein auf die Schippe genommen. Über 600. 000 Follower:innen erfreuen sich über die Memes. Wie es sich für aus dem Ausland Zugezogene in Berlin anfühlt, erfährt man auf @berlinauslandermemes. Und wie du dir das Leben in Frankfurt vorstellen kannst, zeigt @ffm.meme. Wer den Seiten folgt? Ich habe mir die Follower:innen angesehen und es sind bei weitem nicht nur Boomer.

2. Ein GIF sagt mehr als tausend Worte

Gefühle lassen sich nicht einfach in Worte fassen – und vor allen nicht kurz. Das erklärt die Erfindung von Smileys. Noch akkurater geben jedoch GIFs den jeweiligen Gemütszustand wieder. Die Gesichter von GIFs bewegen sich im Gegensatz zu Smileys. Weil sie so lebendig sind, vermitteln sie Emotionen viel treffender.

Ein Moment, bei dem uns oft die Worte fehlen, ist der Abschied. Statt Giphy einen Abschiedsbrief zu schicken, werden wir diese GIFs senden:

Und so in etwa könnte Giphy von der Bildfläche verschwinden:

Falls sich doch noch eine Firma erbarmt, Giphy zu kaufen, werden wir uns riesig freuen.

Oder etwas zurückhaltender:

Würden wir ohne GIFs die verschiedenen Facetten von Freude online überhaupt wahrnehmen? Nicht jede Emotion ist übrigens positiv zu bewerten, auch wenn sie erst einmal positiv klingt. Empathie kann zum Beispiel zu Diskriminierung und Rassismus führen.

Finde eine bessere Umschreibung für „Ich habs doch gewusst, dass ohne GIFs niemand leben kann“, wenn Giphy doch noch gerettet wird, als das hier:

3. Der Humor von GIFs

Nicht nur, dass GIFs unsere Emotionen ausdrücken, sie machen es nicht ganz so ernst. GIFs haben einfach Humor und dafür lieben wir sie. Auch in manch unserer BuzzFeed-Artikel würde es ohne GIFs ein wenig unlustiger vorgehen.

GIFs können nicht nur humorvoll, sondern auch gruselig sein, wie diese Memes über die Deutsche Bahn zeigen.

4. Was wären WhatsApp oder Instagram-DMs ohne GIFs

Über WhatsApp regelt man ganz alltäglich Dinge oder tauscht sich mit Freund:innen aus. Um das Gespräch etwas weniger belanglos zu machen, schicken sich nicht nur Boomer regelmäßig Memes – auch die animierten. Mein Freundeskreis (alle zwischen Gen Z und Millennials) schickt sich GIFs hin und her wie Pokerchip.

Auch auf der Arbeit (nein, ich arbeite nicht nur mit Boomern) gibt es statt „Schönen Feierabend“ oft ein sonniges GIF. Und wenn das Meeting einfach nicht endet, manchmal auch:

5. Leonardo DiCaprio und Michael Jackson: Die Stars in den GIFs

Manche GIFs sind so beliebt, dass man sie ikonisch nennen kann. Michael Jackson, der Popcorn isst, zum Beispiel – oder Leonardo DiCaprio, der in Wolf of Walltreet mit Champagner anstößt:

Promis, Schauspieler:innen oder Sänger:innen werden gerne zum GIF transformiert. Einige sind so etwas wie GIF-Persönlichkeiten. Leonardo DiCaprio ist laut Moviepilot sogar der „Meme-König des Internets“. Hier greift das Henne-Ei-Problem: Sucht sich die GIF-Künstler:in den Star oder wird der Star zum GIF?

Wenn in der Welt Dinge passieren, dann werden daraus im 21. Jahrhundert eben Memes. Wenn Personen etwas gemeinsam haben, schicken sie sich gegenseitig Memes, um ihre Sorgen gegenseitig aufgreifen zu können. Wer in der Pflege arbeitet, wird sich bei diesen Memes aufgehoben fühlen.

Auch Angela Merkel und Susanne Daubner aus der Tagesschau sind bereits zum GIF mutiert:

Manchmal sind es auch Personen von Nebenan, die im Internet zufällig zum Meme werden. BuzzFeed US hat dazu eine eigene Video-Reihe.

6. How I Met Your Mother, The Office oder Spongebob: Die Serienreferenzen in den GIFs

GIFs sind nicht nur lustig, weil sie perfekt auf die Situation passen, sondern weil sie eine bekannte Film-Szene zeigen. Sei es aus einem viral-gegangenen YouTube-Video oder beliebten Serien. Wir erinnern uns durch GIFs an Momente aus „Friends“, „The Office“, „Scrubs“ und anderen Sitcoms aus den 2000ern. Aber auch aus Animationsserien wie „Die Simpsons“ oder „Spongebob“ werden GIFs. Das lässt nostalgische Gefühle aus der Zeit aufleben, in der man die Serie geschaut hat. Um wieder „How I Met Yor Mother“-Vibes zu bekommen, kann man auch die Serie „How I Met Your Father“ schauen.

Es macht Spaß, seine Emotion mit einem GIF seines Lieblingscharakters einer Serie zu zeigen – am besten einen, mit dem man sich identifiziert. Hier sind 25 verhasste Serien- und Filmfiguren, die es auch verdienen würden, ein GIF zu werden. Ich persönlich suche das perfekte GIF direkt mit meiner Lieblingsserie, etwa „friendship New Girl“, „excitement Spongebob“ oder „crying The Office“.

Und, wenn wir gerade beim ikonischen Heulen sind. Auch Charaktere aus Film-Klassikern wurden zu GIFs, etwa Regina George aus „Mean Girls“:

Hast du manchmal, das Gefühl, besonders sensibel zu sein. Hier findest du heraus, ob du hochsensibel bist.

7. Eigene GIFs basteln

Und zu guter Letzt würden wir ohne Giphy die Möglichkeit vermissen, aus witzigen Situationen eigene GIFs zu basteln. Das Leben baut die besten GIFs.

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