S23 Ultra vs. S24 Ultra: Samsungs Überflieger im Vergleich (2024)

Gut, besser, am besten: Mit der Einführung der S-Ultra-Serie im Jahr 2020 hat Samsung eine Kategorie der Technikmonster etabliert – das mit der Integration des S Pen im

dann auch das vollständige Erbe der Galaxy-Note-Serie antrat. Doch erst dem

gelang es, mit seinem Erscheinen Anfang 2023 Platz 1 der

zu knacken – von dem es wiederum erst durch seinen Nachfolger

verdrängt wurde. Doch wie groß sind die Unterschiede zwischen beiden Modellen wirklich? Lohnt sich der Umstieg oder vielleicht sogar der Kauf des älteren Modells? Hinweis: Das Duell der Basismodelle finden Sie im Test-Artikel

.

Auf den ersten Blick lassen sich die Modelle kaum voneinander unterscheiden: Beide stecken in einem edlen Metallrahmen und haben ein riesiges 6,8-Zoll-Display mit knackigen Farben und sehr schmalen Gehäuserändern – und unten links ist ein S Pen im Gehäuse versteckt. Unterschiede gibt es allenfalls im Detail: Beim S24 Ultra ist der Rahmen aus Titan, außerdem fällt er ein wenig schmaler aus und der Bildschirm selbst ist nicht mehr gewölbt. Der Titanrahmen ist etwas wertiger und kratzfester, doch im Kern liegen beide Modelle beim Design gleichauf.

Zwischenstand: S23 Ultra vs. S24 Ultra 1:1 – im Design-Vergleich sind beide Spitze.

Beide Modelle arbeiten mit einem Super-AMOLED-Display, das dank LTPO-Technik seine Bildwiederholrate flexibel zwischen 1 (stromsparend, bei statischen Bildern) und 120 Hertz (ruckelfrei) anpassen kann. Die Kontraste sind gewohnt stark, bei der Farbwiedergabe hat das S24 Ultra leichte Vorteile vor allem wegen der ab Werk natürlicher eingestellten Farbabstimmung. Im Vergleich aber deklassiert das S24 Ultra den Vorgänger in zwei Disziplinen: Die maximale Helligkeit liegt eine ganze Klasse höher (rund 2.500 statt 1.600 Candela je Quadratmeter) und die Entspiegelung ist schlichtweg beeindruckend. Letzteres verdankt das S24 Ultra dem neuen "Gorilla Glass Armor". Beides macht das Betrachten von Bildern und Videos draußen und auch in hell erleuchteten Räumen zum Genuss.

Zwischenstand: S23 Ultra vs. S24 Ultra 1:2 – das S24 Ultra gewinnt den Displayvergleich klar.

Beide Modelle hat Samsung mit dem jeweils zum Erscheinen schnellsten Prozessor der Android-Welt ausgestattet, jeweils in einer minimal höher getakteten exklusiven "for Galaxy"-Version: das S23 Ultra mit dem Snapdragon 8 Gen 2, das S24 Ultra mit dem 8 Gen 3. Schnell sind beide, doch der neue hat deutlich die Nase vorn, ist teils sogar so schnell, dass es die aktuellen Bewertungsgrenzen im COMPUTER BILD-Test sprengt. Auch beim WLAN zieht das S24 Ultra dem Vorgänger davon, es ist das erste Samsung-Handy mit dem Wifi-7-Standard.

Zwischenstand: S23 Ultra vs. S24 Ultra 1:3 – das S24 Ultra ist schneller!

Beide Modelle haben einen Akku mit identischer Kapazität: 5.000 Milliamperestunden (mAh). Damit könnte man ähnliche Akkulaufzeiten erwarten. Doch beim Dauertest im Labor hielt das S24 Ultra satte 20 Prozent länger durch, bevor es erneut ans Ladegerät musste: 15 Stunden und 35 Minuten gegenüber 12:56 Stunden. Offenbar ist die neue Hardware, etwa der in 4 Nanometer (nm) gefertigte Prozessor, bei gleicher Leistung genügsamer. Und auch wenn Geräte anderer Hersteller wie Xiaomi schneller laden, hat Samsung die Ladesteuerung so optimiert, dass zumindest der Beginn des Ladevorgangs mehr Strom in den leeren Akku speist: Nach 15 Minuten war der Akku des S24 Ultra zu 37 Prozent gefüllt, beim Vorgänger erst zu 27 Prozent.

Zwischenstand: S23 Ultra vs. S24 Ultra 1:4 – das S24 Ultra ist ein Dauerläufer.

Bei Spitzenhandys ist die Kamera oft eine der entscheidenden Kaufgründe. Umso überraschender, dass sich hier nur recht wenig getan hat. Beide Modelle haben eine exzellente Kamera mit starkem 200-MP-Hauptsensor und zwei Tele-Objektiven für jeden Zoom-Bedarf. Dass Samsung beim S24 Ultra das zweite Tele verändert hat (weniger optische Vergrößerung, mehr Pixel), macht in der Praxis kaum einen Unterschied. Im Labor hatte das S24 Ultra allerdings bei wenig Licht leichte Vorteile. Doch im Alltag wird man die Unterschiede kaum sehen.

Zwischenstand S23 Ultra vs. S24 Ultra 2:6 – beide Modelle punkten gleichermaßen bei der Kamera.

Die Ultra-Modelle sind teuer, kosteten bei ihrer Markteinführung jeweils rund 1.400 Euro. Immer mehr Menschen sind tatsächlich bereit, so viel Geld für ein Smartphone auf den Tisch zu legen. Doch beim S24 Ultra fällt das etwas leichter. Denn Samsung verspricht tatsächlich, die S24-Serie sieben Jahre lang mit neuen Android-Updates zu versorgen – also bis 2031 (dann mutmaßlich mit Android 21). Beim S23 Ultra dagegen ist schon 2027 (mit Android 17) Schluss. Ein weiteres Argument für das S24 war ursprünglich die künstliche Intelligenz. Denn als erster Handy bietet das S24 auch auf Deutsch KI-Alltagshilfe in vielen Systemfunktionen, von Übersetzung – sogar live beim Telefonieren – bis zur künstlichen Vervollständigung von Fotos. Dank des Updates auf Android 6.1 aber sind fast alle KI-Funktionen des S24 mittlerweile auch auf dem S23 Ultra nutzbar.

Endstand S23 Ultra vs. S24 Ultra 2:7 – das KI-Update hat auch das S23 Ultra erhalten, doch das S24 Ultra bekommt neue Software noch bis 2031.

In der Testtabelle liegen zwischen beiden Modellen nur 0,1 Notenpunkte – doch im Direktvergleich spielt das S24 Ultra seine Stärken klar aus: Es hat einen helleren, entspiegelten Bildschirm, ist schneller bei Prozessor und WLAN und hält mit gleicher Akku-Kapazität länger durch. Doch vor der Kaufentscheidung steht leider oft der Blick ins Portemonnaie. Und hier punktet das S23 Ultra erwartungsgemäß. Zum Testzeitpunkt war es schon für rund 950 Euro zu haben, während das S24 Ultra noch über 1.150 Euro kostete. 200 Euro Preisunterschied, das klingt wie eine klare Empfehlung für den Vorgänger. Doch wer sein S24 Ultra pfleglich behandelt, bekommt noch bis 2031 neue Software-Updates. Hierbei wird allerdings mindestens ein Akkutausch (79 Euro) fällig.